Neutrale Theorie der molekularen Evolution

Die neutrale Theorie der molekularen Evolution (englisch neutral theory of molecular evolution) ist ein Teilaspekt der Evolutionstheorie, sie wurde in den späten 60er Jahren von Motoo Kimura begründet. Ihre Kernaussage ist, dass die meisten genetischen Veränderungen bezüglich der natürlichen Selektion neutral sind, dem Individuum also keine direkten Vor- oder Nachteile bieten. Daraus folgt, dass zufällige Ereignisse wie die Gendrift für die Evolution der genetischen Information eine weitaus größere Rolle spielen als solche Veränderungen, die durch Selektion getrieben werden. Die neutrale Theorie der molekularen Evolution schließt dabei aber die Bedeutung selektionsgetriebener Veränderungen für bestimmte Gensequenzen ausdrücklich nicht aus. Während diese Sequenzen für den beobachtbaren und daher auch selektierbaren Phänotyp eine große Rolle spielen können, machen sie aber nur einen kleinen Teil der genetischen Information aus.


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